Warenhandel im digitalen Zeitalter

Der Onlinehandel hat die globale Warenwirtschaft nachhaltig verändert und hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt. Moderner E-Commerce ist komplex und vielschichtig. Die Konzepte und Strategien, welche angewandt werden müssen, um möglichst erfolgreich im Internet zu Verkaufen, variieren je nach Branche und Ausrichtung des jeweiligen Unternehmens.

Im Gegensatz zu den Anfängen des Onlinehandels ist moderner E-Commerce zunehmend von zusätzlichen digitalen Technologien abhängig. Dadurch können Prozesse automatisiert und Unternehmensstrukturen verschlankt werden. Doch einen einfachen Onlineshop zu betreiben und hoffen, dass die Produkte auch gekauft werden reicht längst nicht mehr aus, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Konzepte und Maßnahmen beim Onlinehandel unterscheiden sich mitunter stark von denen des stationären Handels, auch wenn gewisse Gemeinsamkeiten sicherlich bestehen.

Unterschiede im Einkaufsverhalten

Zunächst einmal unterscheidet sich das Einkaufsverhalten im Netz von lokalen Einkäufen. Genau diesen Aspekt müssen Online-Händler beachten und ihre Strategie an die Bedingungen anpassen. Insbesondere die fehlende persönliche Fachberatung, die Kunden in einem lokalen Ladengeschäft in Anspruch nehmen können fällt beim Onlinehandel weg. Auch können die jeweiligen Produkte beim Onlineshopping nicht vor Ort begutachtet oder gar angefasst werden. Onlinehändler müssen dem potentiellen Kunden also auf andere Art und Weise entsprechende Produktinformationen anbieten. Hochauflösende Bilder des Produkts oder gar ein Video, 360 Grad Ansichten von Produkten, ausführliche Produktbeschreibungen sowie Kundenrezensionen ermöglichen es dem Online-Käufer sich ein möglichst genaues Bild über das entsprechende Produkt zu machen.

Weiterführende Informationen zu den Unterschieden zwischen Online- und Offlinehandel findet man hier.

Gewinnspiele zur Verkaufsankurbelung

Manche Verkaufsstrategien sind vom Prinzip her gleich geblieben, wurden nur in die Onlinewelt adaptiert. So verhält es sich beispielsweise mit Gewinnspielen. Gewinnspiele eigneten sich schon immer besonders gut, um die Verkäufe anzukurbeln. Was früher Sammelboxen für Gewinnspielkarten oder gar ein Hauptpreis wie ein Auto selbst, in welche entsprechende Gewinnspielkarten eingeworfen werden konnten, sind heute Onlineformulare, die ausgefüllt und abgeschickt werden können. So gibt es eine ganze Fülle von Unternehmen, die durch entsprechende Maßnahmen den Absatz ankurbeln und z.B. Gewinnspiele veranstalten.

Handel auf Amazon

Onlinehändler müssen heute nicht mehr zwangsläufig einen eigenen Webshop betreiben um Produkte oder Dienstleistungen anzubieten. Entsprechende Marktplätze wie Amazon, eBay und Co. vereinfachen den Online-Handel enorm. Wer seine Waren etwa über Amazon vertreibt, spart sich Lager- und Lieferkosten und kann gleichzeitig auf eine enorme Anzahl an potenziellen Kunden zurückgreifen.

Der Nachteil liegt allerdings darin, dass Händler, die ihre Waren ausschließlich bei Amazon anbieten nicht die volle Kontrolle über die digitale Infrastruktur haben. So kann es beispielsweise sein, dass Amazon ein externes Käuferkonto einfach sperrt. Was man tun kann, um sein gesperrtes Käuferkonto wieder zu entsperren, erfährt man in diesem Amazon Maßnahmenplan.

Allgemein geht der Trend in die Richtung, dass Onlinehändler zusätzlich zu ihrem eigenen Shop, über welchen sie die komplette Kontrolle behalten, weitere Absatzkanäle auf großen Handelsplattformen betreiben. So können sie von den Vorteilen beider Welten profitieren und laufen nicht Gefahr, bei einer (unter Umständen ungerechtfertigten) Sperrung plötzlich keinen Absatzkanal mehr zu haben. Doch was benötigt man neben einem Onlineshop, einem Verkäuferkonto bei einem großen Marktplatz noch, wenn man eigene Produkte im Internet anbieten möchte?

Nichts geht ohne EAN-Nummer

Ob im stationären Einzelhandel oder im Onlineverkauf – kein Produkt kann heute ohne eine EAN-Nummer verkauft werden. EAN steht für European Articel Number und stellt eine international anerkannte Methode zur eindeutigen Kennzeichnung von Produkten dar. Sie besteht aus einer 13-stelligen Zahlenkombination und ist meist zusammen mit einem Barcode auf der Verpackung des jeweiligen Produkts aufgebracht. Für jedes Produkt gibt es eine eindeutig zuweisbare Nummer. Der Strichcode gibt diese Nummer in verschlüsselter Form wieder und ermöglicht das schnelle einlesen der Produktnummer mittels eines Scanners – ob an der Kasse oder im digitalen Versand. Auch Onlinehändler müssen für ihre Produkte eine entsprechende EAN-Nummer beantragen. Unter folgendem Link gibt es ausführlichere Informationen über die Beantragung einer EAN Nummer.

Wohin geht die künftige Entwicklung?

Wie sich der Warenhandel zukünftig entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Seit den 50er Jahren ist der weltweite Warenhandel in regelmäßigen Abständen schneller gewachsen, als die weltweite Wirtschaftsleistung, das Internet hat diese Entwicklung ab den 2000er Jahren noch einmal verstärkt. Ob dieser Trend bestehen bleibt oder das Onlinegeschäft eher abflachen wird, kann nicht mit absoluter Gewissheit gesagt werden. Zwar stehen mit modernen Technologien wie etwa auch künstliche Intelligenz durchaus die Instrumente zur Verfügung den Markt weiter auszubauen und zu optimieren, dennoch zeigen Gerade die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf die Corona-Einschränkungen, dass sich die Weltwirtschaft eventuell neu ausrichten muss. Möglich wäre auch, dass sich das Konsumentenverhalten in Zukunft ändern wird, etwa wenn der Trend wieder zum lokalen Einzelhandel zurückkehrt. Bis dahin bleibt Online- und Offlinehändlern nichts anderes übrig, als aktuelle Trends im Auge zu behalten und die Ansprüche der Verbraucher bestmöglich zu erfüllen.